Die Jugend von Lieutenant Syrex

Bei der Notlandung des Schiffes wurde der Captain tödlich verletzt, und Mooney versuchte alles ihm Mögliche, den Captain doch noch durchzubringen. Am Mittag des ersten Tages entdeckte Mooney Syrex ohnmächtig in der stark beschädigten Kabine des Botschafters.
Er brachte ihn auf die Krankenstation, wo auch der schwer verletzte Captain lag. Mooney erkannte, das Syrex' Verletzungen nicht schwer waren, und stabilisierte seinen Zustand.
Mooney durchsuchte weiterhin den Frachter nach Überlebenden, fand aber zu seinem Bedauern nur noch die Leichen der Crew und der übrigen Passagiere vor. Seit dieser Entdeckung kümmerte er sich hauptsächlich um den Captain, der aber trotz seiner Bemühungen am Abend des zweiten Tages verstarb.
Syrex war am Nachmittag des dritten Tages wieder auf den Beinen und begann bereits mit der Erkundung der Schiffsumgebung, da Mooney ihm verboten hatte im Schiff herzumzustöbern.
Mooney begrub den Captain neben dem Schiff, da er ihm dieses auf dem Totenbett versprechen mußte. Danach begutachtete er die Schäden im und am Schiff. Zum großen Teil war alles zerstört oder funktionsunfähig. Die Sendeeinheit ließe sich nur mit dem Fachwissen eines Technikers reparieren, und dieses Wissen fehlte ihm.
Als Syrex von der Planetenoberfläche zurückkam, ging es ihm nicht gerade gut. Mooney untersuchte ihn und konnte nur äußerlich eine Art Insektenstich feststellen. Syrex' Zustand verschlechterte sich von Tag zu Tag. Mooney untersuchte in der Zwischenzeit die Oberfläche.
Nach einer Woche hatte er einen Erstkontakt zu humanoiden Wesen. Trotz der anfänglichen Verständigungsschwierigkeiten konnte Mooney den Wesen klarmachen, daß er keine feindlichen Absichten hatte und Hilfe brauchte.
Syrex lag mittlerweile in einem künstlichem Koma. Mooney zeigte den Wesen das Schiff, und als sie Syrex' Zustand sahen und Mooney ihnen den Stich zeigte, nahmen die Wesen die beiden mit. Sie brachten sie in eine Höhle, die in einen Tunnel überging, der tief in den Berg hineinführte. Nach einem langem Abstieg kamen sie in eine riesige unterirdische Stadt. Dort behandelte man Syrex sofort, und nach kurzer Zeit zeigte sich auch schon ein Erfolg der Behandlung. Mooney und Syrex erlernten schon bald die Sprache der Einheimischen. Die Wesen nannten sich selber »Weru«. Die Gesellschaft der Werus war ein friedliebendes Volk, das aber auch eine kriegerische Vergangenheit hatte. Früher versuchte ein fremdes Volk den Planeten der Werus einzunehmen, und die Einheimischen wehrten sich dagegen. Der dauernden Angriffe müde zogen sich die Werus nach und nach unter die Oberfläche zurück, und dort leben sie nun seit einigen Generationen. So etwas wie Währung gab es nicht, da alles in Gemeinschaftsarbeit erstellt wurde. Außerdem wurde etwa alle 10 Jahre die Tätigkeit eines jeden neu festgelegt. Die Werus wurden bis zu 150 Jahre alt, und ein jeder hatte in seinem Leben an die 10 - 12 verschiedene Berufe erlernt.
Syrex und Mooney lebten sich recht schnell in die neue Gesellschaft ein, und Mooney vergaß nach kurzer Zeit schon Starfleet und sein früheres Leben. Er erzog Syrex nach bestem Wissen und Gewissen und brachte ihm sein ganzes Wissen bei. Schließlich fing Mooney halbtags und später ganztägig an zu arbeiten.
Syrex sah Mooney schon bald als Vaterfigur, obwohl er damals schon verstanden hatte, was mit seinen richtigen Eltern geschehen war. Mit der Zeit wurde er aber neugierig, und mit 14 unternahm Syrex mehr und mehr Ausflüge an die Oberfläche. Die Warnungen der Werus vor gefährlichen Kreaturen und Aufklärung über deren Verhaltensweise beherzigte er, und so konnte er sich in der mittlerweile »verwilderten« Umwelt des Planeten behaupten.
Durch diese Exkursionen wurden seine Reflexe, sein Überlebenswille und seine Sinne verbessert und geschärft.
Schließlich begann er auch das Wrack zu inspizieren und schaffte es, in zweijähriger Arbeit die Schiffsbibliothek zu reparieren. Dort verbrachte Syrex dann unzählige Stunden und lernte so viel er konnte. Schließlich sprach er Mooney auf das Wrack, den Angriff und sein früheres Leben an (ein Thema, das Mooney jahrelang vermieden hatte).
Mooney erzählte Syrex das, was er ihm erzählen wollte, hielt aber den für Syrex wahrscheinlich schmerzlichen Teil absichtlich im Dunklen.
Angespornt durch diesen Vorfall entschloß sich Mooney, gemeinsam mit Syrex und den Daten aus der mittlerweile wieder zugängigen Schiffsbibliothek das Notsignal zu reparieren.
Als die Werus von diesen Bemühungen erfuhren, entschieden sie, die beiden zwar gehen zu lassen, falls das Notsignal ein Schiff »anlocken« würde, aber sie mußten schwören, nichts von den Werus zu erzählen.


Lebenslauf von Lieutenant Syrex Lebenslauf von Lieutenant Syrex
Copyright ©2000 Michael Müller.
Erstellt am Do, den 21.12.2000 von Martin Stricker.
Zuletzt geändert am Do, den 21.12.2000 um 21:53.