Andor (einheimischer Name Fesoan)

Vorbemerkung

Um Namen in der offiziellen Amtssprache Andors einigermaßen korrekt wiedergeben zu können, gilt folgende Konvention: Betonte lange Vokale werden mit Zirkumflex (˜) geschrieben, da der Zeichensatz aber für E, I und U kein solches Zeichen zur Verfügung stellt, werden hier beide Zeichen nebeneinander gesetzt: à 㠘E ˜e ˜I ˜i Ő ő ˜U ˜u. Für lange unbetonte Vokale wird ein waagerechter Strich über den Buchstaben gesetzt, bei diesem Zeichensatz der Doppelakzent (^):  â Ê ê Î î Ô ô Û û. Kurze betonte Vokale erhalten den Akzent (Ž): Á á É é Í í Ó ó Ú ú. Kurze unbetonte Vokale erhalten einen Kreisbogen nach unten (ähnlich dem U), hier durch den Gravis (Akzent nach unten `) dargestellt: À à È è Ì ì Ò ò Ù ù.

Der Planet

Andor ist der 4. Planet von Epsilon Indi (ε Indi), eines Sterns vom Spektraltyp G oder F. Die Gravitation an der Oberfläche beträgt zwischen 1,53 g und 1,59 g, je nach Polnähe und Höhe. Der Radius am Äquator beträgt 7333,8 km (1,52fach Erde 6378,4 km), am Pol 7228,0 km (1,47fach Erde 6356,9 km), die Abplattung ist durch die schnellere Umdrehung höher als bei der Erde, die mittlere Dichte ist ebenfalls etwas höher trotz gleichartiger Zusammensetzung, da durch die zusätzliche Masse der Druck im Inneren höher ist. Das planetare Jahr beträgt 1,74 Erdjahre, der planetare Tag 0,53 Erdtage ( 12 Stunden und 43,2 Minuten). Seine Achsenneigung beträgt nur 3,7°, so daß Jahreszeiten unbekannt sind. Ebenso fehlt ein ausgeprägtes Windsystem wie der Passatkreislauf auf der Erde, daher gibt es auch keine der Erde entsprechende Gürtelung Regenwald | Wüste | gemäßigte Zone | Permafrost, sondern die Temperatur nimmt mit zunehmender Entfernung vom Äquator gleichmäßig ab.

Der Planet ist wasserreich, aufgrund der fehlenden globalen Luftzirkulation sind die polaren Eiskappen jedoch nur klein, die maximale Dicke beträgt nur 400 m (Vergleich zur Erde: Der Eisschild über Grönland erreicht eine Dicke von über 3.000 m , der der Antarktis sogar bis mehr als 4.000 m! ). Aufgrund der hohen Temperaturen, die Tag und Nacht fast gleich sind, befindet sich fast alles Oberflächenwasser in der Atmosphäre, die Luftfeuchtigkeit beträgt tagsüber 80% bis 90%, nachts bildet sich eine oft bis auf den Boden reichende geschlossene Wolkendecke, deren isolierende Wirkung die Temperaturen nahezu konstant hält, zumal die Nächte recht kurz sind. Nahezu jede Nacht regnet es etwas, die Niederschläge trocknen jedoch meist schon morgens restlos aus. Es gibt einige wenige kleine Binnenmeere in Polnähe und auf Hochplateaus sowie ein dichtes Netz aus Bach- und Flußläufen, die aber mit wenigen Ausnahmen ab dem frühen Nachmittag ausgetrocknet sind. Selbst die ganztägig wasserführenden Flüsse versickern meist irgendwo, kaum einer mündet in einen See oder ein Binnenmeer.

Die Landschaft ist sehr gebirgig, die höchsten Erhebungen ragen bis zu 10.000 m über das nicht gestauchte Flachland auf (Da es auf Andor keinen Meeresspiegel gibt, mußte ein anderer Bezugspunkt genommen werden. Vorherrschend sind zwei Systeme: a) Höhennullpunkt ist die Spitze des Denkmals zu Ehren des Siegs Ăndûrh˜ins über den Gott Ăndû, gemessen wird barometrisch (gleiche Meßmethode wie Höhe über Meeresspiegel auf der Erde). b) Höhennullpunkt ist der Gravitationsmittelpunkt Andors, gemessen wird die tatsächliche Höhe (angewandt auf die Erde hätte dies zur Folge, daß der Aconcagua (Anden, Südamerika, 6959 m ü. NN) höher ist als der Mount Everest (Himalaja, Asien, 8846 m ü. NN), da sowohl Erde als auch Andor an den Polen stark abgeflacht und am Äquator erheblich dicker sind)). Der Planet ist mit knapp 5 Milliarden Jahren älter als die Erde (4,5 Mrd. J.), aufgrund seiner höheren Masse und Größe zeigt er etwa die Eigenschaften der Erde vor 400 Mio. Jahren, ist aber geologisch erheblich aktiver als die Erde heute. Dadurch gelangen größere Mengen Treibhausgase in die Atmosphäre, was mit zu den hohen und gleichmäßigen Temperaturen beiträgt. Die Gase schädigen auch die Ozonschicht, so daß bei längerem Aufenthalt im Freien unbedingt Sonnenschutzmaßnahmen ergriffen werden müssen. Da Andor keine Meere besitzt, kann auch der auf der Erde bestens funktionierende Carbonat-Silikat-Zyklus nicht ablaufen. Nur der immense Pflanzenwuchs, der die Atmosphäre vor allem von Kohlendioxyd befreit, verhindert, daß Andor ähnliche Temperaturen wie die Venus hat.

Flora und Fauna

Flora und Fauna sind wie die geologische Entwicklung des Planeten etwa auf dem Stand der Erde vor 400 Mio. J., durch die besseren Umweltbedingungen (hohe und gleichmäßige Temperatur, höherer Gehalt an für das Leben nötigen Elementen an der Oberfläche) ist die Biologie der Geologie jedoch um etwa 60 Mio. J. voraus und zeigt etwa das Bild des ausgehenden Devon und des frühen Karbon (Erde vor ca. 345 Mio. J.), allerdings mit einigen Unterschieden.

Die Flora ist aufgrund der hervorragenden Bedingungen noch erheblich üppiger als im Karbon der Erde und hat erhebliche Torfablagerungen hervorgebracht, die unten bereits in Braunkohle überzugehen beginnen. Blütenpflanzen haben sich schneller entwickelt als auf der Erde, und die Urwaldbäume enthalten viele Früchte, die zumeist aber keine Samen enthalten wie auf der Erde, sondern winzige Sporen der Baumfarne. Anders als auf der Erde bedienen sich auf Andor auch die Sporenpflanzen der Weiterverbreitung durch die zahlreichen Tierarten.

Die Fauna ist ebenfalls erheblich üppiger und artenreicher als die vergleichbare irdische Fauna, weist aber einen sehr wichtigen Unterschied zu dieser auf: Während sich auf der Erde im Silur (der Formation vor dem Devon, vor 430 bis 400 Mio. J., hier trat das erste pflanzliche und tierische Leben auf dem Lande auf) die ersten Wirbeltiere, die Urfische, bildeten, unterblieb dies auf Andor. Stattdessen entwickelte sich an Land eine Ordnung der Arthropoda (Gliederfüßer) ähnlich den Insecta (Insekten), aber mit einem zusätzlichen inneren Stützsystem (keine durchgehende »Wirbelsäule«, sondern einzelne Verstrebungen und Muskelansatzpunkte, die teilweise aus dem chitinähnlichen Material des Exoskeletts, teilweise aber auch aus einer irdischen Tierknochen ähnlichen Substanz aus organischem Material, Calciumcarbonat, Calciumphosphat und erstaunlich viel Calciumfluorit bestehen). Dies ermöglicht ihnen, ganz erheblich größer zu werden als irdische Insekten. Das größte irdische Insekt war eine Libelle im Karbon, Körperlänge 40 cm, Körperdurchmesser 2 cm, Flügelspannweite 75 cm. Das größte Landtier Andors ist etwa so groß wie ein ausgewachsener Braunbär: etwas über 2 m lang, auf allen 8 Beinen 1,5 m hoch, auf die Hinterbeine aufgerichtet 3 m hoch, kann dabei mit den Vorderbeinen bis in 4,5 m Hohe langen. Diese Tiere weisen noch viele Ähnlichkeiten mit den Insekten auf: Der ganze Körper ist von Tracheen durchzogen, die alle wichtigen Organe und Muskeln direkt mit Atemluft versorgt. Der Blutkreislauf ist offen, weist aber im Gegensatz zu irdischen Insekten große Mengen von Blutgefäßen auf. Mehrere Herzen sorgen für die Umwälzung des Blutes, die meisten Tracheen enden in lungenartigen Organen, in denen das Blut durch Umwandlung von Mangan(II)-Ionen (blaßrosa) in Manganat(V)-Ionen (blau) Sauerstoff aufnimmt. Dadurch ist das Blut dieser Ordnung des andorianischen Tierreichs blau gefärbt, das aller anderen Tiere aber ist leicht gelblich und nicht zu Sauerstofftransport in der Lage. Das Gehirn der andorianischen Fauna befindet sich nicht im Kopf (dort ist nur ein vergrößertes Oberschlundganglion, das für die Rohauswertung der sensorischen Impulse zuständig ist und erste instinktive und reflexhafte Reaktionen auslöst), sondern in der Körpermitte, gut geschützt gegen Angriffe. Um ein andorianisches Tier zu töten, genügt es nicht, den Kopf zu zerstören (die meisten Tiere können ohne Kopf weiterleben und durch am ganzen Körper befindliche Sinnesorgane den Angreifer aufspüren und töten), man muß mitten in den Körper schießen und das Gehirn oder weitere im Zentrum des Leibes befindliche lebenswichtige Organe treffen. Die intelligente Spezies des Planeten unterscheidet sich morphologisch und genetisch erheblich von der restlichen einheimischen Tierwelt.

Bevölkerung

Der Planet hat eine Bevölkerung von 5 Milliarden, die ethnisch sehr unterschiedlich ist, was genetisch und (zumindest für Andorianer) visuell deutlich erkennbar ist. Andorianer zeigen sowohl humanoide als auch insektoide Merkmale: Sie haben das übliche humanoide Innenskelett mit Wirbelsäule und Schädel, in denen sich das Zentralnervensystem befindet. Außerdem verfügen sie aber über ein zusätzliches Gehirn im oberen Bauchraum, zusätzliche Knochenstreben wie die einheimische Tierwelt, größtenteils verkümmerte Tracheen, Überreste des Exoskeletts und einen zum Teil offenen Blutkreislauf, was sie bei Verletzungen leicht verbluten läßt. Das ethnische Spektrum ist so breit wie bei keiner anderen bekannten intelligenten Spezies, einige Föderationsbiologen unterteilen die Bevölkerung sogar in mehrere eigenständige Arten. Dabei reicht die Palette von sehr insektoid bis hin zu fast völlig humanoid.

Der sehr insektoide Bevölkerungsanteil bewohnt vor allem die nördlichen Gebirge, die sehr zerklüftet und unwegsam sind, die Provinz heißt Ăndûshă, die Bewohner nennen sich selbst Àndùrjăn, ihre Sprache ist das Ândúshràntú. Diese Sprache ist auf Andor einzigartig, nirgendwo gibt es eine ihr verwandte Sprache. Die Àndùrjăn sind sehr kriegerisch (generell gilt: je humanoider ein Andorianer, um so friedfertiger) und haben im Lauf der Geschichte ganz Andor erobert. Folglich stellen sie über 90% der andorianischen Streitkräfte, über 70% der maßgeblichen Politiker , über 80% aller Andorianer, die jemals den Planeten verlassen haben (Nicht- Àndùrjăn haben eine sehr starke Heimatbindung und verlassen diese nur, wenn es unbedingt nötig ist) und sind auch in Puncto Wohlstand weit überlegen.

Die stärker humanoiden Völker wohnen in weniger unzugänglichen Regionen Andors. Faustregel: Je weiter südlich und je leichter zugänglich eine Region ist, um so humanoider ist die Bevölkerung. Die Sprachen der Sumel Fesoant ähneln sich sehr und haben nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem Ândúshràntú, die Bezeichnung des jeweiligen Dialekts beinhaltet meist eine Ortsangabe, der wichtigste Dialekt heißt Dek Tumart und wird in der Gegend der zweiten Hauptstadt Tumar in der Provinz Kusel Tumart gesprochen. Die Sumel Tumart sind sehr friedlich, leben seit langem in einer Demokratie und waren der einzige Staat des alten Andor, der nie von Ăndûshă erobert wurde, sondern sich gegen Zusage innerer Autonomie kampflos unterwarf.

Ethnische Unterschiede

Alle Andorianer sind tetraploid (haben 4fachen Chromosomensatz), wobei je 2 Sätze insektoid bzw. humanoid sind. Das insektoide Genom entspricht weitestgehend dem der weitestentwickelten Tiere Andors, das humanoide Genom jedoch ähnelt keinem andorianischen Genmaterial, hat aber Ähnlichkeiten mit dem Genom einiger intelligenter Humanoiden. Die meisten insektoiden Gene sind in ihrer Ausprägung gehemmt, hier unterscheiden sich die verschiedenen Rassen aber erheblich.

Àndùrjăn: Keine Ohren, Gehör in den Antennen, diese sind in jede Richtung und voneinander unabhängig drehbar und können zusätzlich noch infrarotes Licht, Mikrowellen und Radiowellen wahrnehmen. Starkes Exoskelett, teilweise funktionsfähige Tracheen, offener Blutkreislauf mit 4 unterschiedlich großen Pumporganen (»Herzen«), zweites Gehirn im oberen Bauchraum, auf der ganzen Körperoberfläche Nervenenden verteilt, die Druckänderungen und elektromagnetische Wellen feststellen können. Aufgrund des offenen Blutkreislaufs können selbst kleine Wunden zum Verbluten führen. Durch das zweite Gehirn (etwas ähnliches wird bei den Brontosauriern der Erde vermutet) kann ein Àndùrjăn selbst bei schwersten Kopfverletzungen noch weiterkämpfen und seinen Gegner töten, bei sofortiger medizinischer Hilfe sogar ohne allzu großen Verlust an Intelligenz und Persönlichkeit ganz ohne Kopf weiterleben, da die wichtigsten kognitiven Fähigkeiten wie bei der andorianischen Tierwelt vom Körpergehirn wahrgenommen werden und nur einige davon zusätzlich auch im Kopfgehirn vorhanden sind. Das Kopfgehirn dient der Auswertung aller Daten der Sinnesorgane, durch die schiere Größe dieses Organs (das Gesamtgehirn des Menschen ist etwa genauso groß) und den am ganzen Körper verteilten hochauflösenden Sinnesorganen ist ein Àndùrjăn in der Lage, Sinneseindrücke seiner Umgebung zu erhalten (besonders wenn er nackt ist), die in einigen Bereichen sogar die Leistungsfähigkeit neuester Tricorder übersteigen. Àndùrjăn haben nur einen Namen, dessen Länge vom gesellschaftlichen Status bestimmt ist: Kinder und normale Bürger benutzen nur eine Silbe, Adelige (und heute auch andere hochgestellte Persönlichkeiten) dürfen zwei Silben verwenden, drei Silben sind dem Jăndèsh (Staatsoberhaupt) vorbehalten. Nur ein Àndùrjăn hatte jemals einen viersilbigen Namen: Jăndèshmă Sh˜ugâlshèmăr, der nach der Ermordung seines Vaters Trăshòndwí XIV. daranging, den heutigen andorianischen Staat zu formen und der alten Unterdrückung aller Nicht-Àndùrjăn ein Ende zu bereiten.

Sumel Tumarelt: Ohren, die alleine der akustischen Rezeption dienen, die Antennen sind unbeweglich, hören überhaupt nicht und liefern nur noch Infrarotbilder. Kein Exoskelett, keine Tracheen, nur noch eine dreiflügelige Lunge, vollständig geschlossener Blutkreislauf mit einem zweikreisigen Herzen (daher keine schnelle Verblutungsgefahr, aber immer noch langsame Wundheilung), kein zweites Gehirn, im oberen Bauchraum nur noch Nervenknoten, der einige unwillkürliche Funktionen wie Atmung und Herzschlag steuert (vergleichbar dem Kleinhirn und Teilen des Hirnstamms des Menschen), keine unhumanoiden Nervenenden in der Haut, Sinneswahrnehmungen (mit Ausnahme der Infrarotsicht der Antennen) etwa denen des Menschen entsprechend. Sumel Tumarelt haben als einzige Andorianer nur 12 statt 34 insektoide Chromosomen, die fast alle inaktiv sind. Sie entsprechen fast vollständig der humanoiden Norm. Trotz der fehlenden Gene sind Hybriden mit anderen Andorianern problemlos möglich, diese und deren Nachkommen haben die fraglichen 22 Chromosomen eben nur einmal. Aktive insektoide Gene sind dominant. Sumel Tumarelt haben (teils mehrere) Vornamen und einen Familiennamen, Mitglieder von Nebenlinien haben zusätzlich noch einen mittleren Namen, der die Unterfamilie bezeichnet.

Andere Sumel Fesoanelt: Sie liegen biologisch gesehen irgendwo zwischen Àndùrjăn und Sumel Tumarelt, aber alle sind zum größten Teil humanoid, ähneln den Sumel Tumarelt zu mindestens Ÿ.

Staatsstruktur

Andor ist eine (etwas chaotische) Demokratie ohne festgelegte Verfassung, es gibt kein festgelegtes Staatsoberhaupt, obwohl der Jăndèsh von Ăndûshă im allgemeinen als andorianisches Staatsoberhaupt angesehen wird und daher auch Andors ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Föderation wahrnimmt. Der heutige andorianische Staat leitet sich im wesentlichen vom alten Staat Ăndûshă ab, wo der Jăndèsh absoluter Herrscher war, was auch dadurch untermauert wurde, daß er zeremoniell Oberhaupt jeder ăndûshănischen Familie war und ist. Durch die Ausweitung Ăndûshăs auf ganz Andor ist der derzeitige ăndûshănische Jăndèsh Gréntàlrh˜in Oberhaupt aller andorianischen Familien, was beim extrem ausgeprägten Familiensinn aller Andorianer das wichtigste stabilisierende Element des Staates ist, der trotz der völligen inneren Autonomie der 474 Provinzen und der alten Feindschaft vieler dieser Provinzen gegeneinander und vor allem gegen Ăndûshă, das seinen Machtbereich viele Jahrhunderte gnadenlos unterdrückte, erstaunlich stabil ist und bislang in über 500 Erdjahren nur eine Bewährungsprobe zu bestehen hatte: den Beitritt zur Föderation, der in der gesamten Bevölkerung heftigst umstritten war.

Gesetzgebendes Organ ist das Shémmâ, ein Dreikammerparlament: Das Jănshèm hat einen Abgeordneten pro Million Wählerstimmen (Größe momentan 3.476 Abgeordnete, Wahl alle 3 andorianische Jahre), das Déshshèm hat einen Abgeordneten pro Provinz, der von der jeweiligen Provinzregierung ernannt wird (Änderung bei jeder Änderung der jeweiligen Provinzregierung möglich), dritte Kammer ist der Jăndèsh von Ăndûshă (diese Kammer wird auch halb scherzhaft Shémmâmă genannt), der alle Rechte der anderen Kammern sowie Vetorecht und Schiedsspruchrecht (kommen die beiden anderen Kammern zu keiner Einigung, erstellt er alleine das Gesetz, das nicht mit einer der Vorlagen übereinstimmen muß) hat.

Ausführendes Organ ist das Rhănshèm, dessen Rhăndèsh von Jănshèm und Déshshèm gemeinsam bestimmt werden (sollten die sich nicht einigen können, werden sie vom ăndûshănischen Jăndèsh bestimmt, der auch bezüglich der Entschlüsse des Rhănshèm Veto- und Schiedsspruchrecht hat.

Die Justiz liegt völlig im Zuständigkeitsbereich der einzelnen Provinzen, auch wenn es um vom Shémmâ erlassene Gesetze geht. Ausnahmen sind nur Verfahren, die nach der Föderationscharta vor einem Föderationsgericht verhandelt werden müssen. Es gibt kein höchstes andorianisches Gericht, bei Berufungen gegen ein Urteil eines obersten Provinzgericht kann entweder ein anderes solches angerufen werden oder aber der Fall an das Föderationsgericht auf Andor überwiesen werden. Die Verfahrensordnung entspricht vollständig der der Föderationsgerichte. In einigen Provinzen ist die Todesstrafe abgeschafft worden. Begnadigungen können von der jeweiligen Provinzregierung oder einer der drei Shémmâ-Kammern ausgesprochen werden, eine einmal ausgesprochene Begnadigung ist nicht mehr rückgängig zu machen.

Provinzregierungen: Jede Provinz bestimmt ihre Regierungsform selbst, es gibt diesbezüglich keinerlei Einmischung von außen, lediglich die in der Föderationscharta festgelegten Bedingungen, speziell die Allgemeine Erklärung der Rechte intelligenter Lebensformen, müssen erfüllt sein. So ist die Regierung von Ăndûshă eine (fast) absolute Monarchie des Jăndèsh, der nur von jederzeit durchführbaren Volksabstimmungen kontrolliert wird, die Regierung von Kusel Tumart hingegen ist eine direkte Demokratie, jede wichtige Entscheidung wird von der Bevölkerung entschieden.

Geschichte

Die älteste aufgezeichnete Geschichte reicht fast 10.000 Erdjahre zurück und berichtet davon, wie Ăndûrh˜in den Gott Ăndû besiegt und tötet und damit sein Volk von der Herrschaft der Götter befreit. Diese eher mythische Geschichte wird von allen Àndùrjăn und sehr vielen Sumel Fesoant als Beginn der andorianischen Geschichte angesehen. Ăndûrh˜in und seine Nachkommen griffen weitere Götter an, was schließlich dazu führte, daß die extrem friedlichen Götter Andor ganz verließen. Die Àndùrjăn feiern dies als Befreiung, die meisten Sumel Fesoant jedoch als Sieg des Bösen.

Nachprüfbar wird die Geschichte erst etwa 1.000 Jahre später, als Ăndûshă bereits ein größeres Gebiet unter seine Kontrolle gebracht hat und weiterhin auf Expansion mit kriegerischen Mitteln aus ist. Diese Expansion erleidet immer wieder Rückschläge, da bereits seit langem eroberte Völker gegen ihre Unterdrückung revoltieren. Einige dieser Revolutionen sind für lange Zeit erfolgreich, einige der so gebildeten Staaten sind zeitweise mächtiger als Ăndûshă, das jedoch nie erobert werden konnte. Es gibt in diesem Zusammenhang die Legende der »unsichtbaren Mauer«, die Ăndûshă vor allen Feinden geschützt haben soll.

Die häufigen Kriege, die hauptsächlich von Ăndûshă und seinen Nachbarn ausgingen, forderten hohe Verluste. Um zumindest das allerschlimmste zu vermeiden, schlägt Bürgermeister Rhabwar Prilicla von Tumar einen Codex zum Schutz Verletzter und deren Helfer vor. Dieser Versuch wird zunächst als Verrücktheit abgetan, schließlich würde man dem Feind damit ja helfen, seine Kräfte zu schonen. Erst die Drohung Tumars, gegen jeden Krieg zu führen, der den Codex nicht akzeptiert oder dagegen verstößt, und die anschließende Zustimmung Jăndèsh Trăshòndw˜i I. von Ăndûshă verhelfen dem Codex zum Durchbruch. Dies war das erste Mal, daß zwei rivalisierende Staaten zum Wohle Andors zusammenarbeiteten.

Kultur

Grundlage und Kern jeder andorianischen Kultur ist die Familie. Dies meint nicht nur die unmittelbaren Vor- und Nachfahren, sondern umfaßt auch Nebenlinien und angeheiratete Verwandtschaft. Die Tatsache, daß fast alle Andorianer »Verwandtschaft« in ehemals verfeindeten Provinzen haben sowie der ăndûshănische Jăndèsh als oberstes Haupt einer jeden andorianischen Großfamilie (auch wenn dies nicht von allen Sumel Fesoant akzeptiert wird) sind die wichtigsten Stabilitätsgründe der andorianischen planetenweiten Gesellschaft. In der andorianischen Geschichte waren Heiraten zwischen Herrscherfamilien der Garant für generationenlangen Frieden.

Jeder Andorianer wird Sicherheit und Ehre seiner Familie und jedes ihrer Mitglieder unter allen Umständen und mit allen Mitteln einschließlich Gewalt mit Tötungsabsicht zu verteidigen suchen. Bereits kleine Beleidigungen können zu jahrelangen Familienfehden führen, obwohl in den letzten Jahrzehnten auch bei den Àndùrjăn die Bereitschaft wächst, solche Dispute friedlich vor Gericht beizulegen.


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Erstellt am Di, den 06.04.1999 von Martin Stricker.
Zuletzt geändert am So, den 25.07.1999 um 18:01.